Beim so genannten Grooming nehmen Erwachsene übers Internet Kontakt zu Kindern und Jugendlichen auf. Das Ziel sind sexuelle Kontakte. Hier finden Sie Informationen zum Vorgehen und Tipps, wie sich Ihre Kinder schützen können.
Das sogenannte Grooming ist eine Form der sexuellen Belästigung gegenüber Minderjährigen, die bis zum sexuellen Missbrauch führen kann. Die Täter sind typischerweise männlich und älter, geben sich aber gerne als jung und gutaussehend aus. In manchen Fällen täuschen sie auch eine weibliche Identität vor.
Sie machen den Kindern oder Jugendlichen Komplimente und bieten sich als mitfühlende Zuhörer/-innen an. Oft lenken sie das Gespräch schon nach kurzer Zeit in eine Richtung mit sexuellem Inhalt, sie fragen nach intimen Details oder gar Nacktaufnahmen.
Geben die Jugendlichen solches preis, werden sie mit diesen Informationen oder Fotos eingeschüchtert und zu weiteren Handlungen genötigt. Die Opfer fühlen sich oft mitverantwortlich, da sie die Druckmittel selber an die andere Person geschickt haben.
Was Sie tun können
Kinder und Jugendliche
Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren im Internet. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen dabei:
- Im Profilnamen Ihres Kindes sollten keine Hinweise zu persönlichen Daten wie Name, Alter, Wohnort, Schule etc. gemacht werden.
- Ihr Kind sollte immer kritisch sein: Wenn es jemanden online kennen lernt, sollte es die Person und die Bilder recherchieren, die es erhalten hat.
So funktioniert die umgekehrte Bildersuche - Wenn Ihr Kind jemanden treffen möchte, sollte es sich an einem öffentlichen Ort verabreden und eine Person mitnehmen, der es vertraut.
- Ihr Kind sollte niemals Fotos von sich an Personen versenden, die es nur online kennt.
- Auch an Freundinnen oder Freunde sollte Ihr Kind nie Fotos senden, auf denen es nackt oder spärlich bekleidet ist, oder auf denen es sexuelle Handlungen vornimmt. Ihr Kind kann sich sogar strafbar machen wegen der Erstellung von Kinderpornografie.
- Lassen Sie die Webcam immer ausgeschaltet.
- Wenn Ihrem Kind ein Chat unangenehm ist, sollte es diesen sofort beenden.
- Wenn Ihr Kind ein ungutes Gefühl hat, sollte es sich an eine Vertrauensperson wenden, wie zum Beispiel die Eltern, Bekannte, Freundinnen oder Freunde, Lehrer/-innen oder eine Jugendberatung.
Hier finden Kinder Hilfe, wenn sie nicht mit der Familie über die Vorfälle sprechen möchten:
Ihr Kind sollte sich nicht erpressen lassen und schwerwiegende Vorfälle der Polizei melden. Wir sind für Sie und Ihr Kind da!
Eltern und Bezugspersonen
- Begleiten Sie Ihre Kinder beim Surfen und Chatten. Bieten Sie Hilfe an.
- Vereinbaren Sie Verhaltens- und Sicherheitsregeln im Umgang mit dem Internet.
- Sprechen Sie das Thema Sexualität offen an.
- Nehmen Sie es ernst, wenn sich das Verhalten Ihres Kindes verändert.
- Bieten Sie Unterstützung an und zeigen Sie Verständnis, auch wenn bereits ein kritischer Kontakt stattgefunden hat.
Wenden Sie sich an die Polizei. Wir sind für Sie da!